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Theoretische Termini: Ausdrücke für unbeobachtbare Gegenstände, die von einer Theorie indirekt aus der Anwendung ihrer Methoden erschlossen werden und die im Einklang mit den Anwendungsregeln des Vokabulars der Theorie stehen. Siehe auch Unbeobachtbares, Beobachtung, Beobachtungssprache, Beobachtungssätze, Carnap-Konditional, Ramseysatz, Existenz. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Gerhard Schurz über Theoretische Termini – Lexikon der Argumente
I 14 Theoretische Termini/TT/Schurz: Theoretische Termini sind nicht durch Beobachtungsbegriffe definierbar. >Definierbarkeit, >Definitionen, >Theoretische Entitäten, >Theoriesprache, >Methode, >Empirismus. I 169 Bedeutung/Theoretische Termini/Hintergrundtheorie/Schurz: die Bedeutung der fundamentalsten theoretischen Termini wie Bsp Masse, Kraft, Ladung wird durch die zuständige Hintergrundtheorie charakterisiert. Es gibt Fälle, wo z.B. diese drei Begriffe gebraucht werden und daher mehrere Hintergrundtheorien involviert sind. >Hintergrund. I 186 Def Theoretische Termini//Schurz: Ein Begriff heißt T-theoretisch gdw. aus T mindestens ein Zuordnungsgesetz für τ relevant folgt. >Relevanz. SchurzVsSneed: Es kann auch andere Theorien geben, die ein Zuordnungsgesetz für einen bestimmten Begriff liefern. >Zuordnung. Theoretische Begriffe/TT: Weiter Sinn: weder empirisch noch vortheoretisch. Enger Sinn: alle Begriffe der Theorie T, die weder empirisch oder vortheoretisch in T sind. Für die T-theoretischen Begriffe liefert T selbst ein Zuordnungsgesetz. I 212 Theoretische Termini /Referenz/Laudan/Carrier/Schurz: (Laudan 1997(1), 121f, Carrier 2003(2),§ 7) Es gibt Beispiele für Theorien, die qualitativ neue empirische Voraussagen machten, obwohl ihre theoretischen Termini aus heutiger Sicht komplette Fiktionen sind (nicht referierten). VsWunderargument: Bsp Phlogiston, Bsp Kalorium (Wärmestoff). SchurzVsVs: Lösung: wenn eine spätere Theorie T* mit anderem theoretischen Überbau eine empirisch erfolgreiche Theorie T ablöst, muss es im theoretischen Überbau von T einen Begriff geben, welcher zu einem möglicherweise komplexen TT von T* in einer Brückenbeziehung steht, und daher indirekte Referenz besitzt. >Referenz. I 213 Phlogiston/Schurz: dann kann man Bsp die Aufnahme von Phlogiston in der modernen Chemie als indirekte Referenz auf die Abgabe von Elektronen an den Bindungspartner verstehen. Vgl. >Analogien/Field. 1. Laudan, L. (1997) "A Confuation of Convergent Realism" In: Panieau, D. (ed. 1997), 107-138. 2. Carrier, M. (2003). "Experimental Success and the Revelation of Reality: The Miracle Argument for Scientific Realism", In: P. Blanchard et al (eds), Science, Society and Reality. Heidelberg: Springer._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |